Im November letzten Jahres hatte ich über die Gaststätten „Zum Schwan“ bzw. „Am Schwan“ berichtet und gegen Ende geschrieben, in einem späteren Artikel über gruselige Geschichten, die sich dort abgespielt haben sollen, zu berichten. Hier geht es um Räuberbanden, Mord und Spuk.
Während die Bewohner in anderen Regionen Deutschlands in diesem Winter schwer vom Hochwasser getroffen wurden, hatten wir in Walsum Glück. Der Deich war hoch genug und hielt stand. Doch wann wurden erste Maßnahmen zum Bau eines Deiches ergriffen?
Im Oktober hatte ich über die Mühle in Aldenrade berichtet, da sich am 25. Oktober die Antragstellung des Borgard Tofahrn zur Errichtung der Wassermühle im Jahre 1811 jährte. Dieser hatte „auf den Schwanen“ verwiesen, eine damals sehr bekannte Gaststätte. Nun wollte ich deren Geschichte im November darstellen, zumal es sich um die älteste Gastwirtschaft in Aldenrade handeln soll. Doch dies erwies sich als nicht so einfach wie ursprünglich gedacht.
Obwohl die Mühle fast 130 Jahre existierte, sind heute nur wenige Quellen und Aufzeichnungen von deren Existenz zu finden. Im Folgenden sollen die wenigen Informationen dargestellt werden.
Bis Ende des 19. Jahrhundert besaß die dörfliche Gemeinde Walsum keine Industrie. Dies änderte sich mit der Errichtung der Zellstoffwerke durch die Niederrheinische Zellstoff-Actien-Gesellschaft, die am 14. August 1897 in das Gesellschaftsregister eingetragen wurde. Doch der Anfang verlief sehr holprig.
Die Ursprünge der „weißen Siedlung“ in Vierlinden reichen in das Jahr 1932 zurück. Fertiggestellt wurden die Häuser im folgenden Jahr, so dass sie in diesem Jahr 90 Jahre existieren. Ein kurzer Rückblick soll an die Anfänge der Siedlung erinnern.
Als am 1. April 1905 die Landbürgermeisterei Walsum gegründet wurde, gab es kein Rathaus für die Verwaltung. Deshalb zog die Bürgermeisterei zunächst in den Römerhof. Nach mehreren Umzügen erhielt Walsum erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein eigenes Rathaus.
Am 27. April 1923 wurde der Walsumer Bürgermeister Dr. Johannes Hoeveler vom belgischen Kriegsgericht in Sterkrade verurteilt: Sechs Monate Gefängnis und 200.000 Mark Geldbuße. Er wurde sofort verhaftet. Was waren die Gründe für seine Anklage und Verurteilung?
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte der Wiederaufbau. In vielen Städten, insbesondere den Industriestädten im Ruhrgebiet, stieg die Einwohnerzahl rasant an. In Walsum erhöhte sie sich von 27.332 im Jahre 1950 auf 49.600 im Jahre 1966. Dies hatte Folgen für die Infrastruktur; unter anderem war der Bau von weiteren Schulen erforderlich. In diesem Zeitraum wurden neun Schulneubauten fertiggestellt.
Ein Gymnasium gab es noch nicht.
Der Walsumer Karneval kann auf eine lange Tradition zurückgreifen. In diesem Jahr besteht er seit 175 Jahren. Herzlichen Glückwunsch!