Die Gegend von Aldenrade bis Dinslaken war lange Zeit eine sumpfige Landschaft, die kaum besiedelt war. Feste Straßen gab es nicht, lediglich kleinere Wege von Hof zu Hof.
In der Zeit von 1769 bis 1801 wurde zwischen Aldenrade und Dinslaken ein Damm errichtet und mit einer festen Straßendecke versehen. Im 19. Jahrhundert erhielt die Straße den Namen Provinzialstraße. Diese Bezeichnung wurde in Preußen für Straßen verwendet, deren Kosten der preußische Staat bzw. eine preußische Provinz übernehmen musste, in diesem Fall die 1822 gegründete Rheinprovinz.
Ursprüngliche Bezeichnungen der Straße
Die Straße hatte nach ihrer Errichtung verschiedene Bezeichnungen wie Dammweg, Dinslaken-Walsumer Kunststraße, Neue Landstraße, Chaussee, Cöln-Arnheimer-Straße und Holländische Straße (von Duisburg über Dinslaken nach Wesel).
Mitte der 1950er Jahre machte sich insbesondere die SPD für eine Umbenennung in Friedrich-Ebert-Straße stark. Als Gründe führten einzelne Parteimitglieder unter anderem an, dass entsprechende Straßen in den Nachbarorten längst umgetauft worden seien und dass man dem ersten deutschen Reichspräsidenten Friedrich Ebert mit der Namensgebung eine längst fällige Ehrung zuteil werden lassen wolle. Auch sei die Bezeichnung überholt, da sie an die Zeit erinnere, an dem das kleine Walsum noch ein Weg in die „Provinz“ gewesen sei. Heute dagegen sei die Straße im Kern von Aldenrade eingeschlossen und habe keinen Zusammenhang mehr zu ihrer früheren Bedeutung. Der SPD-Bürgermeister Johannes Faltinski (1947 – 1951 und 1952 – 1956) wies in einem Schreiben auf die starken Veränderungen hin: Die Straße habe sich vom Mühlenteich und wenigen Häusern hin zu einer breit ausgebauten repräsentativen Straße entwickelt, die beiderseits mit drei- und viergeschossigen Häusern bebaut sei. Am 27. Mai 1955 beschloss dann der Gemeinderat in Walsum die Umbenennung in Friedrich-Ebert-Straße.
Reichsstraße, Bundesstraße, Landesstraße
Die Provinzialstraße wurde 1934 zur Reichsstraße mit dem Zusatz Nummer 8. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bezeichnete man die Reichsstraßen nun als Bundesstraßen. Die Friedrich-Ebert-Straße in Walsum war lange Zeit Teil der B8: Diese war ca. 700 Kilometer lang und führte von der niederländischen Grenze (Elten / Emmerich) bis nach Passau; in Österreich wird die Strecke als B130 bis Hartkirchen bei Linz fortgesetzt.
Nach dem Bundesfernstraßengesetz sind Bundesstraßen herabzustufen oder aufzulassen, wenn die überregionale Verkehrsbedeutung durch eine neu gebaute parallele Autobahn übernommen worden ist. Das war mit Fortführung der A59 bis Walsum Mitte der 1990er Jahren geschehen. Deshalb wurde am 1. Januar 2007 die B8 zwischen Wanheimerort und der Stadtgrenze zu Dinslaken zur Landesstraße herabgestuft (L1).