Den eintägigen Weihnachtsmarkt rund um das Bezirksrathaus gibt es in dieser Form seit 1998. Damals organisierten die City-Werbegemeinschaft e. V., das Bezirksamt Walsum und der Förderkreis MGV Aldenrade einen „Nikolaustag“.

Seinen Ursprung hat er im Jahre 1950: Damals regte der Heimatverein Walsum e. V. eine Weihnachtswerbung an. So sollten die Inhaber der Geschäfte zu einem geringen Preis Adventskränze von ca. 80 cm Durchmesser mit einer elektrischen Kerze erwerben können, um ihre Außenfronten zu schmücken. Diesem Vorschlag stimmte die Walsumer Kaufmannschaft zu. Sie erhoffte sich damit, die Käuferschaft an Walsum zu binden.

In den folgenden Jahrzehnten gab es unter den Beteiligten jedoch immer wieder Auseinandersetzungen, insbesondere bezüglich der Finanzierung. Denn die Werbung, die Beleuchtung und die einzelnen Aktionen wurden umfangreicher und damit teurer. So betrugen die Kosten für den Christbaum im Jahre 2009 – Anschaffung, Transport, Aufbau, Strom usw. – fast 8.000 €. Als im Jahre 1980 Walsum seine Selbständigkeit vor 75 Jahren feierte, wagte man sogar einen mehrwöchigen Weihnachtsmarkt vom 5. bis 20. Dezember auf dem Kometenplatz und auf dem Aldenrader Marktplatz (Friedrich-Ebert-Platz). Jedoch erwies er sich wie auch der einwöchige Markt im folgenden Jahr als Flop – im Gegensatz zur heutigen eintägigen Veranstaltung. Dieser Weihnachtsmarkt, an dem sich Vereine, Institutionen und Hobbyisten ohne gewerblichen Hintergrund beteiligen, erfreut sich aufgrund seines umfangreichen Programms jedes Jahr großer Beliebtheit.

Schon seit etlichen Jahren schmückt alljährlich ein Tannenbau den Friedrich-Ebert-Platz. Den ersten Weihnachtsbaum in Aldenrade gab es vermutlich im Jahre 1929, womit Walsum anderen Gemeinden des Kreises voraus war. Die Kreis Ruhrorter Straßenbahn AG errichtete ihn auf dem Vorplatz zu ihrem Depot an der Provinzialstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße). Später stellte die Gemeinde jährlich einen Christbaum auf, z. B. in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre vor der Sparkasse in der Provinzialstraße (Stelle des heutigen Bezirksrathauses) oder in der Nachkriegszeit vor dem damaligen Rathaus an der Ecke Friedrich-Ebert-Straße – Schlossstraße. Und es gab Zeiten, in denen die Gemeinde eine Vielzahl Christbäume in ganz Walsum aufstellen ließ; 1983 sogar ein Dutzend. Schwerpunkt blieb jedoch Aldenrade, insbesondere der Friedrich-Ebert-Platz, was oftmals zu Beschwerden und Verärgerungen in Alt-Walsum, Overbruch, Vierlinden und Wehofen führte, die sich benachteiligt fühlten.

Die früheste „Weihnachtsbeleuchtung“ in Walsum stammt wahrscheinlich aus dem Jahre 1907. Der erste praktizierende Arzt in Walsum und Beigeordnete Dr. Schlagermann beantragte, die Laternen, die morgens um 4.30 Uhr gelöscht wurden, am 1. Weihnachtstag bis 7.30 Uhr „durchbrennen“ zu lassen. Diese dreistündige „Beleuchtungsaktion“ an einem Tag lässt uns heute eher schmunzeln.

Der diesjährige Weihnachtsmarkt findet am Samstag, den 30. November von 12 bis 18 Uhr beim Bezirksrathaus auf dem Kometenplatz statt. Traditionell wird auch der Walsumer Heimatverein mit einem Stand vertreten sein. Hier können Sie unter anderem einen Kalender für das kommende Jahr erwerben, der neben historischen Ansichten auch Informationen zu Jubiläen 2025 beinhaltet.