Im Jahre 1928 wurde die Kirchengemeinde Vierlinden von der Gemeinde Aldenrade abgezweigt. Dieses war nötig, da durch den Bevölkerungszuzug in dem neuen Walsumer Stadtteil Vierlinden durch die Kirchengemeinde St. Josef nicht mehr zu bewältigen war.

Der Bau der neuen Kirche kostete damals 152.000 RM und wurde von der Walsumer Baufirma Thiele durchgeführt. Nach dem ursprünglichem Plan sollte die Notkirche nach einem Neubau als Vereinshaus dienen. Dieser Plan wurde aber zugunsten des Baues des St. Josefs-Hauses aufgegeben.

Bei der Einweihung der Kirche 1928 sangen noch die Kirchenchöre von St. Josef Aldenrade und St. Juliana Wehofen. Nach kurzer Zeit wurde ein eigener Kirchenchor gegründet. Bei der Gründung der neuen Kirchengemeinde hatte sie 1.800 Mitglieder. Schon im Jahre 1928 wurde der Mütterverein, der DJK und der Arbeiterverein gegründet.

Aber es gab auch Rückschläge. Am 8. Juni 1935 erschien in der National Zeitung folgender Artikel:

Strafe für Kanzelmissbrauch

Durch Verfügung der Staatspolizeistelle in Düsseldorf vom 5. Juni ist gegen Pfarrrektor Josef Helmus in Walsum Vierlinden auf Grund des § 1 der Verordnung vom 28. Februar 1933 zum Schutz von Volk und Staat und des § 14 des Verwaltungsgesetzes vom 1. Juni 1931 bis auf weiteres ein Aufenthaltsverbot für den Bereich des Regierungsbezirks Düsseldorf verhängt worden, weil am 5. Mai dieses Jahres von der Kanzel aus Einrichtungen des Staates durch unverantwortliche Kritik angegriffen und dadurch die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet hat.

Pfarrrektor Helmus wurde zum Auslandsdeutschen-Seelsorger nach Amsterdam versetzt. Er überstand auch seine spätere Einweisung in das KZ Dachau. Er starb im November 1966 in Gladbeck.