Am 15. Oktober 1912 wurde die neu erbaute Eisenbahnstrecke Oberhausen-Hamborn-Walsum-Wesel in Betrieb genommen. Die ersten Züge rollten von diesem Tage an durch den Walsumer Bahnhof.

Walsum hatte zu diesem Zeitpunkt 13.000 Einwohner und die Industrie hatte ihren Einzug gehalten. Im Jahr 1926 wurde die Walsumer Zellstoff-Fabrik am Bahnhof angeschlossen. Auch die Anschlussgleise für die Schachtanlage Walsum wurden verlegt. 15.666 Fahrkarten wurden im Jahr 1936 verkauft. An Wagenladungen gingen ab Bahnhof 81.321 Tonnen.

Der Personalbestand betrug zu diesem Zeitpunkt:

  • 1 Bahnhofsvorsteher,
  • 1 Betriebsassistent,
  • 4 Weichenwärter,
  • 2 Bahnhofsschaffner,
  • 1 Ladeschaffner,
  • 1 Bahnwärter und
  • 1 Putzfrau.

Durch den 2. Weltkrieg wurde der Bahnhof arg in Mitleidenschaft gezogen. Schon am 18. August 1940 fielen die ersten Bomben auf das Bahngelände. Aber wie viele Gebäude hier in Walsum, traf es ihn am 14. Oktober 1944 am schlimmsten.

Viele der zerstörten Brücken wurden wieder aufgebaut, aber leider nicht die Brücke über die Lippe, so dass der Bahnverkehr nur bis Spellen ging. Für den Personenverkehr wurden ab dem Jahr 1952 Schienenomnibusse eingesetzt. Das Jahr 1952 brachte den Plan an der heutigen Friedrich-Ebert-Straße einen Hauptbahnhof zu bauen.

Es war aber nur ein Traum, heraus kam die Haltestelle Provinzialstraße. Am 1. Juni 1977 wurden die Fahrkartenausgabe und die Güterabfertigung eingestellt. Heute rattert nur noch hin und wieder ein Güterzug am alten Bahnhof vorbei.